Globale Forschung an adventistischen Jugendlichen: Beteiligung am Gemeindeleben und am Gemeindedienst

Post November 12, 2019

“Niemand hat ein Recht, auf dich herabzusehen, weil du noch so jung bist. Allerdings musst du für die Gläubigen ein Vorbild sein: in allem, was du sagst und tust, in der Liebe, im Glauben und in deinem aufrichtigen Lebenswandel. Solange ich nicht wieder bei euch bin, lies in der Gemeinde weiterhin aus der Heiligen Schrift vor, ermutige die Christen und unterweise sie im Glauben. Setz die Gabe ein, die Gott dir schenkte. Er hat dich ja durch eine Prophetie für diese Aufgabe bestimmt, und die Leiter der Gemeinde haben dir die Hände aufgelegt und dich gesegnet.
Kümmere dich auch in Zukunft um die Dinge, die dir aufgetragen sind, und lass dich nicht ablenken, dann wird jeder erkennen, wie du Fortschritte machst.”

 

(1. Timotheus 4:12-15, HOF)

Junge Menschen im Gemeindeleben und Dienst zu sehen, ist eines der begehrtesten Ziele einer christlichen Gemeinde. Junge Menschen bringen Leben und Hoffnung in religiöse Gemeinschaften. Ihr aktives Engagement weckt Begeisterung und weckt den Glauben, dass die Werte der Gemeinde auch nach dem Tod der älteren Generation erhalten bleiben.

Die Globale Gemeindemitgliederumfrage, die 2017 und 2018 in allen 13 Divisionen mit einer Gesamtanzahl von 63.756 Befragten durchgeführt wurde, umfasst eine beträchtliche Anzahl adventistischer Jugendlicher mit 25.460 Teilnehmern oder 40% der Gesamtanzahl. Einige von ihnen (28%) fallen unter die Kategorie junger Erwachsener im Alter von 21 bis 35 Jahren und können als Millennials bezeichnet werden, während andere (12%) Adventisten-Jugendliche sind oder als Generation Z bezeichnet werden können.

Was sind die Hauptmerkmale dieser Untergruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Beide Geschlechter sind gut vertreten: 2% mehr Männer in der Gruppe der jungen Erwachsenen und 12% mehr Frauen in der Gruppe der Jugendlichen. Die meisten Teilnehmer (96%) betrachten sich als Siebenten-Tags-Adventisten, obwohl nur 87% der Jugendlichen und 91% der jungen Erwachsenen getauft wurden. Ein kleiner Teil der Jugendlichen (8%) und etwa doppelt so viele junge Erwachsene (17%) arbeiten für eine adventistische Organisation oder Gemeinde. Interessanterweise sind ein Drittel der jungen Erwachsenen (33%) und etwa ein Viertel (26%) der Jugendlichen Adventisten die erste Generation in ihrer Familie, was darauf hindeutet, dass sie konvertiert wurden und zusätzliche Unterstützung durch die Gemeinde benötigen. Während die meisten Jugendlichen ledig sind, sind 47% der jungen Erwachsenen verheiratet und 42% haben Kinder, von denen mindestens ein Kind zu Hause lebt. Eine sehr kleine Gruppe (3%) hat Kinder, die nicht bei den Eltern wohnen.

Die Teilnahme dieser interessanten Gruppe junger Adventisten an der globalen Umfrage hat uns geholfen, mehr über ihr Engagement im Gemeindeleben und Gemeindedienst zu erfahren.

Sabbat ist ein wichtiges Merkmal im Wochenkalender der jungen Adventisten. Mehr als zwei Drittel von ihnen besuchen regelmäßig den wöchentlichen Gottesdienst und die Sabbatschule. Weitere 19 bis 21 Prozent besuchen sie fast wöchentlich. Im Gegensatz dazu ist die wöchentliche Teilnahme an Bibelgruppen oder Gebetsstunden nicht hoch. Interessanterweise nehmen etwas mehr Jugendliche an wöchentlichen Gebetstreffen teil als junge Erwachsene. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass sie abends als Singles weniger Verantwortungen haben oder dass sie ihre Eltern begleiten! Nur etwa ein Drittel der Jugendlichen nimmt an wöchentlichen Pfadfindertreffen oder Jugendstunden in ihrer Region teil.

Obwohl 41% der jungen Menschen im Alter von 21 bis 35 Jahren und 37% der Befragten bis 20 Jahre angaben, ein Amt in ihrer örtlichen Kirche zu haben, erfordert dies anscheinend keine wöchentliche Beteiligung, wie die nachstehenden Zahlen zeigen. Nur etwas mehr als ein Drittel der jungen Erwachsenen gab an, in den letzten 12 Monaten in einem Gemeindedienst am Sabbat mitgewirkt zu haben, und die Zahl der Jugendlichen war noch geringer – nur 28%. Der Prozentsatz derjenigen, die während der Woche bei einem Gemeindedienst mithalfen, war auch deutlich niedriger. Dies bedeutet, dass nur etwa die Hälfte der regulären Gemeindebesucher aus der Gruppe der jungen Erwachsenen am Sabbat in den Gemeindedienst einbezogen sind, während die Mehrheit der Jugendlichen, die wöchentlich in die Gemeinde gehen, keinen Gemeindedienst ausübt. Offensichtlich verhindert das Alltagsgeschäft, dass die Mehrheit beider Gruppen während der Woche in einen Gemeindedienst eingebunden ist.

Was ist mit der Teilnahme am Gemeindedienst für jene Menschen, die nicht Teil der Adventgemeinde sind? Obwohl rund 70% der jungen Adventisten, die an der Umfrage teilnahmen, angaben, aktiv an der Erfüllung der Mission ihrer Ortsgemeinde beteiligt zu sein, waren in den letzten zwölf Monaten nicht viele von ihnen an tatsächlichen Aktivitäten beteiligt. Wie die folgende Grafik zeigt, der Fokus beider Gruppen lag mehr in neuen Freundschaften mit Nicht-Adventisten, als mit Bedürfnissen von Menschen in der Nachbarschaft zu helfen oder mit ihnen über Jesus zu reden.

Es gibt jedoch einen positiven Trend. Die überwiegende Mehrheit der adventistischen Jugendlichen – über 70% der jungen Erwachsenen und über 60% der Jugendlichen – erkennt an, dass  ihre Mitwirkung an Gemeindediensten erhöht werden sollte – unabhängig davon, ob sie sich in der örtlichen Nachbarschaft für evangelistische Zwecke engagieren, mit Bedürfnissen der örtlichen Nachbarschaft helfen oder sich dafür einsetzen ehemalige Mitglieder zurueck zuge winnen. Die höchste Resonanz bei beiden Gruppen bestand in der persönlichen Beteiligung an der Zurückgewinnung ehemaliger Mitglieder – etwa 35% der Jugendlichen und 41% der jungen Erwachsenen sagten, dass sie stark zunehmen sollten. Dies deutet darauf hin, dass sie Freunde haben, die nicht mehr zur Gemeinde gehen und sie zurückbringen möchten.

Offensichtlich ist das Leben junger Menschen heute sehr beschäftigt. Sie machen eine Ausbildung, beschäftigen sich mit Karrieren und jagen ihren Träumen nach. Sie pflegen Freundschaften und familiäre Beziehungen, einige kümmern sich um ihre Kinder. Alle versuchen, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Bei einem derart geschäftigen Lebensstil haben junge Menschen kaum noch Zeit für den Gemeindedienst. Braucht die Gemeinde sie jedoch? Kann die Gemeinde ohne sie überleben? Wir haben jede Woche eine große Anzahl junger Adventisten, die bereit sind, sich stärker für das Gemeindeleben und den Gemeindedienst zu engagieren. Wird die Gemeinde diese Chance nutzen und ihnen helfen, ihre Leiter von morgen zu werden? Nur wenn sie ihre Gaben ausüben, können sie Fortschritte machen, wie der Apostel Paulus sagte. Nur mit der Beteiligung der Jugendlichen wird die Gemeinde eine Zukunft haben.

Weitere Informationen zu den GCMS-Daten 2018 für junge Adventisten finden Sie hier.

Blog geschrieben von Galina Stele