Der Glaube der Nordamerikanischen Division am Zustand der Toten

Post November 10, 2021

Die adventistische Glaubensüberzeugung über den Zustand der Toten ist einzigartig und unterscheidet den Adventismus von anderen protestantischen Konfessionen. Die offizielle Glabensüberzeugung besagt:

Der Lohn der Sünde ist der Tod. Gott aber, der allein unsterblich ist, schenkt seinen Erlösten ewiges Leben. Bis zu jenem Tag sind alle verstorbenen Menschen in einem Zustand ohne Bewusstsein. Wenn Christus, der unser Leben ist, wiederkommt, werden die auferweckten und lebenden Gerechten verherrlicht und entrückt, um ihrem Herrn zu begegnen. Das ist die erste Auferstehung. Die zweite Auferstehung, die Auferstehung der Ungerechten, geschieht tausend Jahre später.[1]

Divisionsinformationen

Die globale Gemeindemitgliederumfrage 2017–2018 (2017–18 GCMS) wurde im Auftrag des Büros für Archiv, Statistik und Forschung der Generalkonferenz durchgeführt; Diese Umfrage sammelte Daten von Divisionen der Adventgemeinde auf der ganzen Welt. Die Forscher Petr Činčala, Shannon Trecartin und Paul Brantley sammelten und analysierten Daten der Nordamerikanischen Division (NAD). Das Sample bestand aus 1.923 Teilnehmern und umfasste Mitglieder von NAD Verbänden. Über die Hälfte (55%) der Befragten waren Frauen, die restlichen 45% waren Männer. Das Durchschnittsalter der NAD-Befragungsteilnehmer betrug 57 Jahre; 19 % der Befragten waren unter 40 Jahre alt, die restlichen 81 % waren 40 Jahre oder älter. Alle Bildungsstufen von der Grundschule bis zur Berufsschule/Graduiertenschule waren vertreten. Mehr als einer von 10 (11 %) der Befragten gab an, eine oder mehrere Behinderungen zu haben.

Tod als ein Zustand ohne Bewusstsein

Wie die 26. Glaubensüberzeugung feststellt, verstehen Adventisten den Tod gemäß der Bibel als „einen Zustand ohne Bewusstsein für alle Menschen“.[2] Halten jedoch Mitglieder der Nordamerikanischen  Division diese Überzeugung für wahr? Die GCMS 2017–18 stellte fest, dass fast alle (98 %) der NAD-Adventisten dieser Überzeugung in gewissem Maße zustimmen. Diese Punktzahl war 9% höher als die Punktzahl der weltweiten Umfrageergebnisse bei dieser Frage.

Auch als NAD-Mitglieder gefragt wurden, ob sie glauben, dass Tote jetzt im Himmel sind, stimmte eine große Mehrheit (96%) bis zu einem gewissen Grad nicht zu. Dies ist fast ein Viertel höher als die der weltweiten Gesamtergebnisse. Somit sind diese beiden Ergebnisse ermutigend und zeigen, dass die NAD-Mitglieder ein starkes Verständnis der adventistischen Glaubensüberzeugung in Bezug auf den Zustand der Toten haben.

Es ist jedoch interessant, dass, während viele Mitglieder verstanden, dass die Toten bewusstseinlos im Boden verbleiben und nicht im Himmel sind, es jedoch ein weniger verbreitetes Verständnis für andere Themen im Zusammenhang mit dem Tod gab. Auf die Frage, ob Tote mit Lebenden kommunizieren können, stimmten beispielsweise etwa 3% der NAD-Adventisten in gewisser Weise zu, dass dies möglich sei, und etwa 1% gaben zu, sich nicht sicher zu sein. Obwohl dies immer noch sehr niedrige Zahlen sind, insbesondere im Vergleich zu den Gesamtergebnissen der Studie, ist die Präsenz dieses Glaubens in der Kirche besorgniserregend und sollte von der Gemeindeleitung auf allen Ebenen der NAD definitiv angegangen werden. Auch in diesem Bereich können zusätzliche Forschungen erforderlich sein, um mehr über solche falsche Überzeugungen zu erfahren.

Gespräche mit „Hexendoktoren“ (Spirituelle Heiler/Wahrsager)

In einigen Kulturen werden „Hexendoktoren“ (Spirituelle Heiler) oder andere solche spirituellen Menschen kontaktiert, um mit den Toten zu kommunizieren. In der westlichen Kultur geschieht dies sehr oft in Form von Wahrsagern, Handlesern, Hellsehern und Tarotkartenlesern. Als die NAD-Mitglieder gefragt wurden, ob Christen mit „Hexendoktoren“ kommunizieren sollten, stimmte eine große Mehrheit (97%) solchen Praktiken nicht zu, und auch diese Zahl war höher als in der gesamten weltweiten Umfrageergebnisse. Es sollte jedoch noch einmal darauf hingewiesen werden, dass eine kleine Zahl, etwas mehr als 3%, dieser Aussage nicht sicher war oder dieser Aussage in gewissem Maße zustimmte. Dies macht deutlich, dass die Mehrheit der NAD-Adventisten ein starkes Verständnis für die Probleme die mit solchen Kontakten verbundenen sind und meiden diese Interaktionen. Lassen Sie uns jedoch nicht die kleinere Gruppe von Mitgliedern übersehen, die es für in Ordnung hielten, an solchen Praktiken teilzunehmen, und sie darüber aufzuklären, warum es am besten ist, nicht mit Spirituellen Heilern oder Medien zu interagieren.

Der Zustand der Toten ist ein einzigartiger biblischer Glaube, der Adventisten von anderen christlichen Konfessionen unterscheidet. Daher ist es ermutigend, dass die Mitglieder innerhalb der NAD ein starkes Verständnis dieser Überzeugung zu haben scheinen und Praktiken vermeiden, die ihr widersprechen. Zukünftige Forschungen zu diesem Thema könnten jedoch erforderlich sein, um mehr über spezifische Glaubensvorstellungen zu erfahren, die mit dem Tod in dieser und anderen Division der weltweiten Adventgemeinde verbunden sind.

Um mehr über die NAD zu erfahren, besuchen Sie die Website der Division: https://www.nadadventist.org

Um den vollständigen NAD 2017–18 GCMS-Bericht anzuzeigen, klicken Sie hier.

Um mehr über die Gesamtstichprobe zu erfahren, lesen Sie bitte den Metanalysebericht (Meta-Analysis Report).

Weitere Blogs zum Zustand der Toten:


Erstellt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kirchendienst.

Veröffentlicht von ASTR am 10.11.2021.


[1] Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Unser Glaube, Glaubensüberzeugung Nr.26, Tod und Auferstehung. https://www.adventisten.de/ueber-uns/glaube/hoffnung/die-auferstehung/

[2] Ibid