Meine Kirchengemeinde und ihr Ruf in der Umgebung, Teil 2

Post Juli 27, 2022

In unserem letzten Blog haben wir untersucht, wie Mitglieder auf der ganzen Welt die Rolle und den Ruf ihrer Kirchengemeinde in der örtlichen Umgebung wahrnehmen und ob sie der Meinung sind, dass ihre örtliche Kirchengemeinde in der Lage ist, effektiv über Kulturen, Clans, Stämme und Religionen hinweg zu kommunizieren. Wir haben darüber gesprochen, wie wichtig es ist, mit Menschen in der Nachbarschaft Beziehungen aufzubauen, genau dort wo sie sich befinden, bevor wir sie auffordern, Christus nachzufolgen. Doch wie sieht es mit persönlichen Beziehungen aus?

In der Globalen Gemeindemitgliederumfrage 2017–18 (2017–18 GCMS) wurden die Befragten gebeten, mehrere Fragen zu beantworten über ihre Interaktionen mit Menschen in ihrer Umgebung und zu ihren ehrlichen Ansichten über das Ausmaß ihrer Aktivitäten persönliche Beziehungen aufzubauen. Diese Ergebnisse überraschen Sie vielleicht!

Nichtadventistische Freundschaften bilden

Die Teilnehmer der GCMS 2017–18 wurden gefragt, wie oft sie in den letzten 12 Monaten Zeit damit verbracht hatten, neue Freundschaften mit Nicht-Adventisten zu schließen. Etwas mehr als ein Viertel (27 %) der Befragten gaben an, dies jede Woche oder häufiger zu tun; weitere 14 % gaben an, dies im letzten Jahr fast jede Woche getan zu haben. Es ist jedoch besorgniserregend, dass 22 % zugaben, dass sie im letzten Jahr nur ein- oder zweimal Zeit damit verbracht haben, neue Freundschaften mit Nicht-Adventisten zu schließen (was bedeutet, dass anfängliche Interaktionen wahrscheinlich wenig bis gar keine Folge hatten), und 14 % gaben zu, dass dies bei ihnen nie der Fall war. Während 53 % einmal im Monat bis mehrmals pro Woche Zeit mit Nicht-Adventisten verbrachten, hatte mehr als ein Drittel (36 %) nur sehr begrenzte oder gar keine Verbindungen zu Menschen außerhalb der Kirchengemeinde. Wahrscheinlich haben sie Freunde in der Gemeinde und sind mit diesen Freundschaften zufrieden. Dadurch haben sie weder das Bedürfnis für neue Beziehungen mit Nicht-Adventisten noch fühlen sie sich dazu verpflichtet sich darum zu bemühen.

Erfüllung der Bedürfnisse von Nicht-Adventisten

Als die Mitglieder gefragt wurden, wie oft sie in den letzten 12 Monaten Zeit damit verbracht hatten, sich um die Bedürfnisse von Nicht-Adventisten in ihrer Umgebung zu kümmern, war das Engagement sogar noch geringer. Einer von fünf Befragten gab an, dies jede Woche oder öfter getan zu haben, weitere 11 % halfen fast jede Woche in ihrer Umgebung. Ein Viertel (die größte Kategorie) gab jedoch an, dies im letzten Jahr nur ein- oder zweimal getan zu haben; 17 % gaben zu, dass sie im letzten Jahr nie Zeit damit verbracht hatten, sich um die Bedürfnisse von Nicht-Adventisten in ihrer Umgebung zu kümmern. Diese letzten Kategorien machen 42 % der Mitglieder aus, die sich selten oder nie an gemeinnützigen Diensten beteiligen.

Während es positiv ist, dass sich einige Mitglieder dafür engagieren, Freundschaften zu schließen und/oder die Bedürfnisse von Nicht-Adventisten in ihrer Umgebung zu erfüllen, ist es besorgniserregend, dass so viele Mitglieder dies selten oder nie tun. Authentische Freundschaften zu schließen ist eine der besten Möglichkeiten, die Bedürfnisse der Menschen herauszufinden und sie dort zu treffen, wo sie sind. Erst wenn Sie sie und ihre Bedürfnisse kennengelernt haben, können Sie sie wirklich in eine Beziehung zu Christus führen (was wiederum auf die Methode Christi hinweist).

Persönliche Bemühungen, sich in der örtlichen Umgebung zu engagieren

Als die Mitglieder gefragt wurden, ob sie das Gefühl hätten, dass die Bemühungen ihrer Kirchengemeinde, die Bedürfnisse der örtlichen Umgebung zu erfüllen, sich ändern müssten (erhöhen oder veringern) oder auf dem richtigen Niveau seien, waren fast drei Viertel (70 %) der Mitglieder der Meinung, dass die Beteiligung der Kirchengemeinde sich erhöhen sollte. Nur ein Fünftel (22 %) der Mitglieder waren der Meinung, dass die Bemühungen ihrer Kirchengemeinde auf dem richtigen Niveau seien.

Als die Frage persönlicher wurde und die Mitglieder gefragt wurden, ob ihr eigenes Engagement zur Erfüllung der Bedürfnisse der örtlichen Umgebung geändert werden müsse (erhöhen oder verringern) oder auf dem richtigen Niveau sei, gab eine ähnliche Anzahl (72 %) der Befragten an, dass es notwending sei ihr Engagement auf die eine oder andere Weise zu erhöhen. Auch hier war etwa jeder Fünfte (19 %) der Meinung, dass seine Bemühungen auf dem richtigen Niveau seien.

Es ist ermutigend, dass Mitglieder weltweit die Notwendigkeit eines verstärkten Engagement in der örtlichen Umgebung und/oder mit Nicht-Adventisten sehen – sowohl auf Gemeindeebene als auch auf persönlicher Ebene. Es besteht die Notwendigkeit, die Methode Christi und Freundschaftsevangelisation in Ortsgemeinden stärker zu fördern. Während Pastoren und andere Gemeindeleiter den Mitgliedern beibringen sollten, wie sie diese Methoden anwenden, nach Möglichkeiten zu suchen positive Interaktionen mit der örtlichen Umgebung zu haben, und Beziehungen zu denen außerhalb der Kirchengemeinde zu pflegen, liegt die Verantwortung nicht allein auf ihren Schultern. Alles, was es braucht, ist eine Person, die bereit ist, ein Risiko einzugehen und sich auf eine neue Freundschaft einzulassen – alles um Christi willen.

Sind Sie bereit, dieses Risiko einzugehen?

Weitere Forschungsergebnisse zur Gesamtstichprobe finden Sie im Metaanalysebericht (Meta-Analysis report).


Erstellt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kirchendienst (Institute of Church Ministry)

Veröffentlicht von ASTR am 27.07.2022


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